Unity-Engine: Entwickler sind empört über neues Preismodell

Der britische Softwareentwickler Garry Newman hat in einem Blogpost seine Wut über das neue Preismodell von Unity zum Ausdruck gebracht. Unity ist eine Softwareumgebung der US-Firma Unity und wird als technisches Grundgerüst zahlreicher Spiele und VR-/AR-Projekte verwendet. Laut John Riccitiello, dem CEO von Unity, nutzen etwa die Hälfte der weltweiten Videospiele die Unity-Engine.
Das neue Preismodell, das ab dem 1. Januar in Kraft treten soll, beinhaltet unter anderem eine sogenannte Runtime Fee. Diese zusätzliche Gebühr würde dazu führen, dass Entwickler für jede neue Installation ihres Spiels 20 US-Cent an Unity zahlen müssen, sobald sie bestimmte Grenzwerte überschreiten. Große Studios hätten weniger darunter zu leiden, jedoch wären vor allem kleine Entwickler betroffen, die Spiele oft zu niedrigen Preisen anbieten.
Die Kritik von Entwicklern richtet sich auch darauf, dass das neue Bezahlmodell rückwirkend auf alle Spiele angewendet werden soll, die in den Vorjahren auf Basis der Unity-Engine erstellt wurden. Dies könnte zu Preissteigerungen führen oder dazu führen, dass Spiele aus den Katalogen verschwinden. Einige Entwickler haben bereits angekündigt, zur Konkurrenz zu wechseln.
Garry Newman betonte, dass es nicht nur um die Kosten gehe, sondern vor allem um die Tatsache, dass Unity die Entwickler überrumpelt habe. Seine Firma habe zehn Jahre lang an „Rust“ gearbeitet und jedes Jahr Geld an Unity gezahlt. Nun habe Unity die Regeln geändert, ohne dass dies im Voraus kommuniziert wurde.
Die Empörung der Entwickler über das neue Preismodell hat zu einer öffentlichen Diskussion geführt und könnte Auswirkungen auf die Verwendung der Unity-Engine haben.