Könnte Helium-3 aus dem Erdkern kommen?

Könnte Helium-3 aus dem Erdkern kommen?

Baffin-Insel – Ein Forschungsteam hat auf der Baffin-Insel zwischen Kanada und Grönland in 60 Millionen Jahre altem Lavagestein Helium-3 entdeckt. Helium-3 ist ein seltenes Edelgas auf der Erde und wird normalerweise im Erdkern eingeschlossen. Die Entdeckung wirft die Frage auf, ob es möglicherweise undicht im Erdkern ist.

Die Baffin-Insel ist für die Geologie von großem Interesse. Vor einigen Jahren wurde Vulkanmagma entdeckt, das aus 4,5 Milliarden Jahre altem Material aus dem Erdinneren bestand. In der Vergangenheit wurden auch bereits Spuren von Helium-3 in Lavagestein auf der Insel gefunden. Es ist ein Isotop, das heute äußerst selten auf der Erde vorkommt.

Um die Theorie eines undichten Erdkerns genauer zu erforschen, hat das Forschungsteam das Lavagestein erneut untersucht. Dabei stellten sie viel höhere Helium-3-Konzentrationen fest als bei früheren Untersuchungen. Es handelte sich um das höchste Verhältnis von Helium-3 zu Helium-4, das jemals in irdischem Gestein gemessen wurde.

Forscher erklären, dass Gase, die wahrscheinlich während der Entstehung des Sonnensystems aus dem Sonnennebel stammen, besser auf der Erde erhalten sind als bisher angenommen. Helium-3 ist selten auf der Erde, da es nicht in nennenswerten Mengen produziert wurde und im Weltraum verloren geht. Die Bewegung und Konvektion des felsigen Teils der Erde ermöglicht jedoch den Aufstieg von Material aus dem Kern. Während der Abkühlungsphase gelangt Helium in die Atmosphäre und geht dann in den Weltraum verloren.

Die Theorie besagt, dass das Helium-3 vor 60 Millionen Jahren aus dem Erdkern durch aufsteigendes Magma bei Eruptionen auf der Baffin-Insel an die Oberfläche gelangt ist. Der größte Teil der Gase aus dem Magma entwich dabei in die Atmosphäre.

Es ist unklar, wie lange Helium-3 bereits aus dem Erdkern austritt. Die Forscher schätzen, dass es möglicherweise vor 100 Millionen Jahren oder sogar noch früher begonnen haben könnte. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um dies genauer zu bestimmen.

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