Kosmisches Fossil: Forschungsteam entdeckt Superstruktur aus der Zeit des Urknalls

Vor etwa 13,8 Milliarden Jahren entstand das Universum durch den Urknall. Ein Forschungsteam hat nun eine kugelförmige Formation entdeckt, die gerade einmal 400.000 Jahre nach dem Urknall entstanden ist. Diese Ansammlung erhöhter Galaxiendichte wird als „Ho‘oleilana“ bezeichnet und gilt als regelrechtes Fossil und womöglich einmaliger Fund.
Die Wissenschaftler glauben, dass dies das erste Mal ist, dass eine Struktur identifiziert wurde, die mit einer Baryonischen Akustischen Oszillation (BAO) in Verbindung steht. Die BAO beschreibt die wellenförmige Ausbreitung des Plasma kurz nach dem Urknall. Diese Dichtewellen haben sich „versteinert“, als die Verbindung von Materie und Strahlung zerbrach.
Die Formation „Ho‘oleilana“ wurde bereits 2016 erwähnt, jedoch wurde damals das volle Ausmaß und die Identifikation als BAO nicht enthüllt. Die Größe von „Ho‘oleilana“ ist beeindruckend. Selbst mit den Daten der Cosmicflows-4, einer Zusammenstellung von genauen Entfernungen zu Galaxien, die bisher größte, reicht „Ho‘oleilana“ bis an den Rand des untersuchten Himmelssektors. Die Größe der Dichtekugel beträgt eine Milliarde Lichtjahre.
Diese riesige Struktur stellt andere bereits entdeckte Riesenstrukturen in den Schatten, wie das 1,4 Milliarden Lichtjahre große Boötes-Supercluster, das sich innerhalb von „Ho‘oleilana“ befindet. Die Kartografen des Teams beschreiben die Erstellung der Karte von „Ho‘oleilana“ als fantastischen Prozess und betonen, wie die Struktur aus Elementen besteht, die in der Vergangenheit selbst zu den größten Strukturen des Universums gehörten.
Besonders bemerkenswert ist, dass „Ho‘oleilana“ quasi in unserer kosmischen Nachbarschaft liegt, grenzend an das Supercluster Laniakea, in dem sich unsere Milchstraße befindet. Die neu entdeckte BAO ermöglicht Rückschlüsse auf die Geschwindigkeit, mit der sich das Universum ausbreitet, und liefert Hinweise auf die Physik, die die kosmische Entwicklung steuert.