Insekten in Lebensmitteln: Neue EU-Regelung und hilfreiche Smartphone-Apps

Aufgrund einer EU-Regelung dürfen bestimmte Insekten mittlerweile in Lebensmitteln verarbeitet werden. Erlaubt ist nun beispielsweise eine weitere Darreichungsform der Hausgrille – neu hinzugekommen ist der Buffalowurm, Larven des Getreideschimmelkäfers. Ähnliche Regeln gibt es in der EU schon länger für Wanderheuschrecken und Larven des Mehlkäfers.
Zwar müssen in Lebensmitteln verarbeitete Insekten in der Zutatenliste angegeben werden, ein klares Label gibt es aber nicht. Auf Inhaltsstoffe spezialisierte Lebensmittel-Scanner-Apps können Verbraucher besser aufklären. So können Sie etwa mit der 0,99-Euro-App „Insekten Checker“ schnell den EAN-Code von Lebensmitteln scannen, schon zeigt das Smartphone deutlich an, ob ein Produkt Insekten oder Zusatzstoffe enthält.
Diese Insektenhinweise sind nicht nur wichtig für Verbraucher, die keine Grillen und Co. essen wollen, sondern auch für Allergiker. Personen, die gegen Krebstiere oder Hausstaubmilben allergisch sind, sollten auf keinen Fall Insekten-Lebensmittel verzehren.
Wichtig zu wissen: Bisher ist das Angebot von Lebensmitteln mit beigemischten Insekten in Deutschland noch sehr klein. Es sind aktuell nur wenige Produkte mit geringen Mengen an Insekten erhältlich, wie zum Beispiel Riegel oder Nudeln. Zudem muss niemand befürchten, dass wild gesammelte Insekten in den Produkten landen. Speiseinsekten, die im deutschen Lebensmittelhandel angeboten werden, stammen ausschließlich aus kontrollierter Aufzucht.
Weltweit werden mehr als 1.900 Insektenarten verzehrt. In verschiedenen Studien hat die Welternährungsorganisation (FAO) festgestellt, dass Insekten eine sehr nahrhafte und gesunde Nahrungsquelle sind. Sie enthalten einen hohen Gehalt an Fett, Eiweiß, Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralien. Der Proteingehalt von Insekten ist laut deutschen Verbraucherzentralen ähnlich hoch wie bei Fleisch von Rind, Schwein oder Pute, variiert jedoch je nach Art des Insekts. Bei der Ökobilanz schneiden Insekten sogar deutlich besser ab als Rind, Schwein und Huhn.