Mortal Kombat im GamePro-Test

Zack, Bumm, Peng! Schlag auf die Glocke, ein Liter Blut spritzt. Zack, Bumm, Peng! „Finish Him!“ Matsch, Klatsch, Schrei und der Verlierer ist Brei. Der ewige Kreislauf aus Prügeln, Bluten und Morden ist im Kern seit über 30 Jahren gleich. Und das ändert sich auch mit dem zwölften Teil der Reihe nicht. Die blutrünstigen, ins schwarzhumorige übertriebenen Zweikämpfe sind selbstverständlich weiterhin die Hauptattraktion der Reihe.

Schauen wir uns also an, was der zwölfte Teil, Mortal Kombat 1, kämpferisch zu bieten hat, und wie die Entwickler der Netherrealm Studios auch Solokämpfer längerfristig bei der Stange halten wollen.

Eigentlich haben wir die Zeiten hinter uns, in denen man extra nachfragen musste, ob ein Spiel denn auch wirklich ohne Kürzungen nach Deutschland kommt. Doch bei Splatter-Orgien wie Mortal Kombat 1 darf man da schon misstrauisch sein. Umso erfreulicher, dass das Spiel es wie die Vorgänger ungeschnitten durch die Altersprüfung der USK geschafft hat.

Mortal Kombat 1 ist natürlich in erster Linie ein Zweikampfspiel. Wie in handelsüblichen Vertretern des Genres üblich, fordert die Grundeinstellung mehrere Runden, in denen nach dem „Best of 3“-Prinzip versucht wird, die Gesundheitsleiste des Gegners zweimal zu leeren. Falls Fighting Games neu für euch sind, folgt hier die Erklärung der Basisfunktionen. Jeder Kämpfer hat je zwei grundlegende Schlag- und Kick-Attacken sowie die Möglichkeit, im Stehen oder in der Hocke Angriffe zu blocken.

Mortal Kombat 1 greift im Grunde die Kampfmechaniken des direkten Vorgängers auf, spielt sich allerdings insgesamt nochmal etwas flotter. Seit dem in Deutschland immer noch indizierten Teil aus dem Jahr 2009 hat das Entwicklerteam dafür gesorgt, dass sich kein Spiel wie der Vorgänger spielt, und immer wieder Kampfgeschwindigkeit und -mechaniken überarbeitet.

Unser Test entstand auf Grundlage der PS5-Version, die technisch gleichauf mit der Xbox-Version liegt. Die Switch-Umsetzung des Spiels macht nicht nur extreme grafische Abstriche, sondern hat während der Zwischensequenzen und dem Kampfgeschehen mit harten Framedrops zu kämpfen. Hinweis zum Motion Blur, das wir in keiner Version deaktivieren können, das allerdings für uns aktiviert ein stimmiges und überaus schickes Gesamtbild ergibt.

Das Kampfgeschehen des neuen Teils setzt aber natürlich wieder stark auf Combos, die nach dem „Dial-A-Combo“-Prinzip funktionieren. Das bedeutet, dass ihr vorgegebene Tastenfolgen gut getimt eingeben müsst, um eure Angriffskombinationen im Flow zu halten.

Mortal Kombat 1 setzt auch verstärkt auf „Luftkampf“, ihr könnt euren Gegner also mit anhaltenden Attacken in der Luft halten, wenn ihr geübt seid. Wie die Combos und auch Special-Moves eures Fighters funktionieren, könnt ihr euch jederzeit im Pausemenü anschauen.

Der Abstand wird besonders wichtig, wenn es an die Fatalities geht. Diese Finishing Moves haben die Serie berühmt gemacht und bieten ein blutig-groteskes Schauspiel, wenn ihr sie am Ende eurer zweiten Siegrunde eingebt, um den Verlierer in seine Einzelteile zu zerlegen.

Während das große Fatality-Thema in Mortal Kombat 11 noch das scheibchenweise Zerschnippeln des menschlichen Körpers in ungeahnter Detailvielfalt war, setzt Mortal Kombat 1 wieder verstärkt auf explodierende Körper und klaffende Löcher in selbigen. Zu Beginn könnt ihr im Pausemenü nur eine Fatality-Tastenkombination abrufen, doch jeder Fighter hat noch einen zweiten Finisher, den ihr erst entdecken müsst. Wer mit den Tastenkombinationen nicht zurechtkommt, kann auch einen Easy-Fatality nutzen, der nur zwei zusammen betätigte Tasten erfordert. Doch solange man durch die Over-the-Top-Cartoon-Gewalt immer wieder zum ungläubigen Staunen oder lauthals loslachen bewegt wird, hat das Team wohl auf jeden Fall alles richtig gemacht.

Wer es blutig mag, ist bei Mortal Kombat erneut an der richtigen Adresse.

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