Qualcomm’s erster Notebook-Prozessor mit Nuvia-Kernen könnte ineffizient sein

Qualcomm’s erster Notebook-Prozessor mit Nuvia-Kernen könnte ineffizient sein

Hinter den Kulissen von Qualcomm gibt es offenbar Unruhe in Bezug auf den ersten Notebook-Prozessor mit Custom-CPU-Kernen von Nuvia. Obwohl die Erwartungen eigentlich erfüllt worden sein sollen, könnte der Oryon-Prozessor aufgrund firmenpolitischer Entscheidungen ein Flop werden. Laut dem Bericht der Webseite Semiaccurate haben die CPU-Kerne im ersten Stepping (A0) gut funktioniert und der gesamte Prozessor hat eine gute Leistung gezeigt.

Die Entscheidung, den Oryon-Prozessor ausschließlich in Paketen mit eigenen Power-Management-Schaltungen (PMICs) zu verkaufen, überrascht nicht. Bei Smartphones sind Qualcomm-Bundles, bestehend aus Prozessor und zusätzlicher Funktechnik, üblich. Das Problem ist jedoch, dass Qualcomm keine PMICs im Sortiment hat, die für Notebooks geeignet sind. Außerdem ist der Oryon-Prozessor vorerst nur für Windows-on-ARM-Notebooks gedacht.

Die PMICs für Smartphones können nicht mit den höheren Strömen umgehen. Deshalb sollen vier bis sechs parallel geschaltete PMICs verwendet werden, was zu neuen Problemen führt. Diese Lösung ist ineffizient und erhöht die Leistungsaufnahme des Systems, was wiederum die Akkulaufzeit reduziert. Außerdem ist sie teurer.

Notebook-Hersteller müssten nicht nur die 4-6 PMICs bezahlen, sondern auch überkomplexe Platinen entwerfen. Die Chips erfordern niedrige Lötabstände und viele PCB-Lagen, wenn sie parallelgeschaltet sind. Laut Semiaccurate wäre der Einsatz eines Standard-PMICs von einer Drittfirma deutlich günstiger, sodass Notebook-Hersteller Qualcomms Bundle kaufen könnten, ohne die PMICs zu verwenden. Qualcomm soll dies jedoch mit einem proprietären Kommunikationsprotokoll verhindern.

Um die Notebook-Hersteller dennoch bei der Stange zu halten, verteilt Qualcomm angeblich Rabatte, die die Einnahmen mit den PMIC-Verkäufen übersteigen. Diese Strategie würde jedoch zu Lasten der Nutzer gehen. Möglicherweise könnte sie auch zu Verzögerungen führen. Qualcomm plant offenbar, beim Chipauftragsfertiger TSMC einen Respin mit kleineren Änderungen am Chipdesign durchzuführen, womöglich im Zusammenhang mit der PMIC-Lösung.

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