Geologie enthüllt die Entstehung von farbigen Diamanten in der Argyle-Lagerstätte

Geologie enthüllt die Entstehung von farbigen Diamanten in der Argyle-Lagerstätte

Fast alle rosa Diamanten weltweit stammen aus der Argyle-Lagerstätte in Australien. Geologen haben nun aufgedeckt, warum dieses Vorkommen so viele farbige Diamanten enthält. In Argyle trafen gleich drei günstige Faktoren zusammen: Kohlenstoff gelangte in große Tiefe, eine Kontinentkollision verzerrte das Kristallgitter der Diamanten und machte sie farbig, und eine Dehnung der Erdkruste brachte das diamanthaltige Magma an die Oberfläche. Die größten und reinsten Diamanten entstehen, wenn Kohlenstoff bis in mehr als 500 Kilometer Tiefe gelangt und dort zur kompakten Diamantstruktur verdichtet wird. Die meisten bekannten Diamantlagerstätten befinden sich in den tiefreichenden Wurzeln der Kontinente. Doch die Argyle-Lagerstätte in Westaustralien bildet eine Ausnahme. Sie liegt zwischen zwei Kratonen in einer alten Nahtstelle zwischen zwei urzeitlichen Landmassen. Bei der Annäherung dieser Landmassen wurden oberflächennaher Kohlenstoff und Krustengestein tief in den Erdmantel gedrückt und zu Diamanten verdichtet. Die Kontinentkollision verzerrte dann das Kristallgitter der Diamanten und machte sie farbig. Durch das Dehnen der Kruste konnte das diamanthaltige Magma schließlich an die Oberfläche gelangen. Die vulkanischen Diamantadern von Argyle sind rund 1,3 Milliarden Jahre alt und damit rund 100 Millionen Jahre älter als bisher angenommen. Diese Erkenntnisse könnten dabei helfen, weitere Diamantlagerstätten dieses Typs aufzuspüren. Es ist möglich, dass es auch in Australien weitere unentdeckte Lagerstätten mit rosafarbenen Diamanten gibt. Die Suche könnte jedoch schwierig sein, da die urzeitlichen Nahtstellen oft von Sand und Boden bedeckt sind.

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