Probleme mit Starlink-Satelliten: Auswirkungen auf Radioteleskope

Eine kürzlich veröffentlichte Forschungsarbeit in der Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics hat auf ein Problem hingewiesen, das durch die unbeabsichtigte elektromagnetische Strahlung von Starlink-Satelliten verursacht wird und Auswirkungen auf Radioteleskope hat. Die Arbeit wurde in Zusammenarbeit mit dem Low-Frequency Array (LOFAR) Teleskop in den Niederlanden durchgeführt.
LOFAR ist ein Netzwerk von Radiantennen, das über die Niederlande, Deutschland und Europa verteilt ist und zur Erfassung langer Radiowellen aus dem Weltraum dient. Das Teleskop, das in abgelegenen Gebieten liegt, um Störungen zu minimieren, hat festgestellt, dass etwa fünfzig der aktuell vorhandenen 4.000 Starlink-Satelliten Frequenzen aussenden, die weltweit für die Radioastronomie reserviert sind.
Die von diesen Satelliten ausgestrahlte Strahlung ist unbeabsichtigt und wird auf streunende Frequenzen zurückgeführt, die von einigen elektronischen Komponenten erzeugt werden. Dies führt zu Störungen im LOFAR-Netzwerk und bereitet Sorgen über die unbeabsichtigten Auswirkungen großer Satellitenkonstellationen auf wissenschaftliche Projekte.
Bereits jetzt wurde beobachtet, dass Satellitenkonstellationen die Aufnahme von Weltraumfotos behindern und andere Radioteleskope beeinflussen. Es besteht die Befürchtung, dass sich die Störungen auf das Square Kilometer Array Observatory auswirken könnten, ein wichtiges Projekt in Australien und Südafrika, das sich in abgelegenen Gebieten befindet, weit weg von terrestrischen Funksignalen. Satellitenkonstellationen durchqueren jedoch weiterhin diesen hochsensiblen Bereich.
Wissenschaftler befürchten, dass mit der steigenden Anzahl von Satelliten auch die Störungen zunehmen werden. Starlink, das derzeit 4.000 Satelliten betreibt, plant den Start von mehr als 12.000 Satelliten und hat die Genehmigung bekommen, bis zu 30.000 Satelliten einzusetzen. Andere Satellitenunternehmen weltweit haben ähnliche Pläne für Konstellationen, was auf eine überfüllte Zukunft im Weltraum hinweist.
Ein Problem besteht darin, dass es keine Lösungen für Wissenschaftler gibt, um solche Probleme anzugehen. Obwohl Vereinbarungen innerhalb der Internationalen Fernmeldeunion existieren, um Frequenzbänder für wissenschaftliche Forschung zuzuweisen, gibt es keine internationale Behörde, die die Einhaltung dieser Vorschriften von Satellitenunternehmen durchsetzen kann.
Starlink arbeitet derzeit mit Wissenschaftlern zusammen, um das Problem der streunenden Strahlung in zukünftigen Satelliten zu lösen. Falls das Problem weiterhin besteht, kann die FCC einschreiten. Es gibt jedoch Unsicherheit hinsichtlich staatlich gesteuerter Satelliten, da keine Garantie dafür besteht, dass diese Bedenken berücksichtigt werden.
Mit der stetig wachsenden Anzahl von Satelliten in der Umlaufbahn werden die Himmel zunehmend überfüllt sein. Dies könnte unerwartete Konsequenzen haben, die sich auf verschiedene Aspekte der Weltraumbeobachtung und -forschung auswirken können.