Unity ändert Bezahlsystem und stößt auf Kritik von Entwicklern

Unity ändert Bezahlsystem und stößt auf Kritik von Entwicklern

In den letzten Jahren hat sich Unity von einem kleinen Programmiertool für Indie-Entwickler zu einer Engine entwickelt, auf die auch größere Projekte vertrauen. Allerdings hat Unity nun einen kontroversen Schritt angekündigt und ändert die Bezahlmodalitäten. Ab dem nächsten Jahr wird eine Runtime-Gebühr erhoben, die je nach Anzahl der Installationen und dem Umsatz der Spiele berechnet wird. Das Problem dabei ist, dass dieses Modell nicht nur für zukünftige Projekte gilt, sondern rückwirkend auch auf bestehende Projekte angewendet wird, sobald ein bestimmter jährlicher Umsatz und eine bestimmte Anzahl von Installationen überschritten werden.

Für Unity Personal und Unity Plus liegen die Grenzen bei einem Umsatz von 200.000 US-Dollar pro Jahr und 200.000 Installationen im gesamten Projektlebenszyklus. Bei den höheren Stufen gelten eine Million Umsatz und eine Million Installationen. In diesen Fällen werden 20 Cent (niedrigere Stufen) bzw. zwischen 2 und 15 Cent pro installiertem Spiel fällig.

Diese Ankündigung sorgte in der Entwicklerszene für Empörung, da sie nicht im Voraus informiert wurden. Der Rust-Entwickler Garry Newman berechnete, dass sein Studio Facepunch Studios nach diesem Modell 410.000 US-Dollar an Unity zahlen müsste. Die Ankündigung wurde später durch Klarstellungen korrigiert. Charity-Spiele und -Bundles sind von dieser Regelung ausgenommen, und die Gebühr gilt nur für kommerzielle Spiele.

Es gab jedoch auch Bedenken bezüglich der Definition der „Installation“. Ursprünglich wurde berichtet, dass dies pro Installation, nicht pro Benutzer, berechnet würde. Dies könnte Missbrauch ermöglichen, wenn ein Spiel mehrmals vom selben Benutzer installiert wird. Unity hat jedoch klargestellt, dass dies nur für die erste Installation gilt, und Demos sind ebenfalls davon ausgenommen, es sei denn, sie sind Teil der Vollversion.

Es wurden auch Bedenken darüber geäußert, ob die Veröffentlichung eines Unity-Spiels in einem Service wie dem Xbox Game Pass rentabel ist. Unity erklärt, dass die Kosten von Microsoft getragen werden. Es gibt jedoch bereits Diskussionen darüber, ob eine nachträgliche Änderung der Bezahlmodalitäten rechtlich möglich ist und wann es sinnvoll ist, auf eine andere Engine zu wechseln. Außerdem wird darüber spekuliert, ob Unity zur Kontrolle der Installationen auf DRM setzen muss, was auch bei den Spielern umstritten ist.

Zusätzlich zu dieser Kontroverse hat Unity angekündigt, dass Unity Plus eingestellt wird und alle Abonnenten auf Unity Pro umgestellt werden. Dies bedeutet eine jährliche Preissteigerung von fast 3.300 Dollar. Viele Entwickler empfehlen daher, wenn möglich, auf eine andere Engine zu wechseln.

Copyright © All rights reserved. | .