Unity verärgert Entwickler mit neuem Monetarisierungsmodell

Unity verärgert Entwickler mit neuem Monetarisierungsmodell

Seit 2014 ist John Riccitello CEO von Unity und im Jahr 2022 beschimpfte er die Entwickler von Videospielen und entließ zahlreiche Mitarbeiter. Nun hat er diese Woche eine Ankündigung gemacht, die die Existenz seiner Kunden bedroht und sogar zu Morddrohungen geführt hat. Zwei Unity-Büros mussten vorübergehend schließen.

Wer ein Videospiel entwickeln möchte, hat heute dank kommerzieller Videospiel-Engines wie der Unreal Engine, Frostbite Engine und Unity leichteren Zugang. Unity ist besonders beliebt bei Indie-Entwicklern und für rund 50 Prozent aller Mobile-Games. Die Software ist für Privatpersonen kostenlos und ermöglicht es jedem, sich als Spieleentwickler zu versuchen.

Jetzt steht Unity Technologies, das Unternehmen hinter Unity, in der Kritik vieler Entwickler. Grund dafür ist die geplante Änderung des Monetarisierungsmodells. Bisher verdiente Unity über Abo-Pläne und Werbung in mit Unity entwickelten Mobile-Games Geld.

Am Dienstag hat Unity eine radikale Umstrukturierung angekündigt. Entwickler und Verleger müssen ab einer bestimmten Grenze eine zusätzliche Gebühr namens Runtime Fee zahlen, wenn ihre Spiele installiert werden. Kleine Entwickler müssen bereits ab einem Umsatz von 200.000 US-Dollar und 200.000 Installationen eines kommerziellen Videospiels einen Pauschalbetrag pro Installation zahlen. Professionelle Entwickler müssen eine zusätzliche Gebühr zahlen, wenn ihr Spiel einen Umsatz von einer Million US-Dollar erreicht und eine Million Installationen hat.

Diese Ankündigung hat viele Entwickler überrascht, da die neuen Regeln bereits im Januar 2024 in Kraft treten sollen. Dies bedeutet unvorhergesehene Kosten für Studios und Einzelentwickler, die zu finanziellen Schwierigkeiten oder sogar zum Bankrott führen können. Besonders kleine und günstige Videospiele oder Free-2-Play-Titel, die sich über Micropayments finanzieren, könnten nun nicht mehr rentabel sein.

Einige Entwickler haben ausgerechnet, dass Unity effektiv 108 Prozent ihrer Einnahmen verlangt. Andere haben festgestellt, dass sie bis zu 50 Prozent ihrer Einnahmen an Unity abgeben oder sogar Verluste machen würden.

Diese plötzlichen Veränderungen könnten große Auswirkungen auf die Spieleentwicklerbranche haben und haben bereits zu starken Reaktionen geführt. Entwickler sind empört und viele fragen sich, wie sie mit den neuen Kosten umgehen sollen, wenn das neue Monetarisierungsmodell in Kraft tritt.

Copyright © All rights reserved. | .