Unity verlangt Bezahlung für jede Installation von Spielen auf Basis der Engine

Unity, der Entwickler einer beliebten Spiel-Engine, plant, eine Gebühr für jede Installation von Spielen zu erheben, die auf der Unity-Runtime basieren. Diese Änderung im Abrechnungsmodell hat zu großer Ablehnung in der Entwickler-Community geführt, da Studios befürchten, dass dies zu steigenden Kosten und langfristigen Auswirkungen auf den Spielemarkt führen wird. Allerdings hat Unity selbst in der Ankündigung wichtige Details widersprochen, was zu weiterer Verwirrung beiträgt.
Laut dem neuen Bezahlmodell von Unity müssen Studios nicht direkt an Unity zahlen. Erst wenn ein Umsatz von 200.000 US-Dollar und mindestens 200.000 Installationen erreicht wird, müssen zukünftige Installationen ab dem 1. Januar bezahlt werden – in der Regel 20 Cent pro Installation, in kleineren Märkten 2 Cent pro Installation.
Eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang ist, was passiert, wenn ein Käufer dasselbe Spiel mehrmals installiert. Wenn in diesem Fall mehrere Zahlungen erforderlich wären, könnte dies zu gezielten Sabotage-Aktionen führen. Eine Gruppe von Internet-Nutzern könnte das Spiel wiederholt deinstallieren und neu installieren, um dem Entwickler Kosten zu verursachen. Unity hat jedoch anscheinend eine Kehrtwende gemacht und erklärt, dass Installationen auf demselben Gerät nicht mehrfach gezählt werden.
Ein weiterer Kritikpunkt am neuen Bezahlmodell betrifft Spiele-Abonnements wie den Game Pass. Es wurde befürchtet, dass heruntergeladene Spiele dem Entwicklerstudio zur Last fallen könnten, ohne zusätzliche Einnahmen zu generieren. Unity hat jedoch klargestellt, dass die Installationskosten für Spiele-Abonnements vom Betreiber des Abonnements getragen werden.
Es gibt auch Bedenken darüber, wie Unity die Installationen verfolgen wird. Das Studio hat dazu keine genauen Angaben gemacht, was dazu führt, dass Entwicklerstudios besorgt sind, dass die Abrechnungen undurchsichtig sein könnten.
Trotz der Kontroverse um das neue Geschäftsmodell von Unity sind laut Angaben des Unternehmens selbst nur etwa 10 Prozent der mit Unity entwickelten Spiele von den Installationsgebühren betroffen. 90 Prozent der Unity-Titel bleiben unter der von Unity festgelegten Umsatz- und Installationsschwelle.